Tag 8 am Sonntag, den 13. September 2020:
Das Finale der Wanderfreizeit - Die Tyssaer Wände sind das imposante, südwestliche Finale des Elbsandsteingebirges
Die einzigartige Felsenstadt oberhalb der Gemeinde Tisá ist Teil des Landschaftsschutzgebietes Elbsandsteingebirge. Das ursprünglich kompakte Sandsteinmassiv wurde durch Erosion nach und nach in einzelne bizarre Felsgebilde aufgelöst. Auf diese Weise entstand ein Labyrinth aus Felstürmen, Überhängen, Fenstern, Toren, Pilzen und Felsnadeln mit wabenförmigen Verwitterungen. Das gesamte Gebiet, das von einem System senkrechter Felsspalten durchzogen wird, bildet ein dichtes Netz aus schmalen Klammen und Schluchten mit kleinen freien Flächen, das an die Szenerie einer Kleinstadt mit Straßen und Plätzen erinnert.
Früher rankten sich um dieses Felsenlabyrinth viele geheimnisvolle Mythen und Sagen und die Einheimischen fürchteten sich hineinzugehen – sie glaubten, dass die Felsen angesichts ihrer pittoresken Formen ein Werk des Teufels sind. Erst Ende des 18. Jahrhunderts begannen Dichter, Maler, Adlige und Wissenschaftler, dieses Gebiet aufzusuchen. Die Entwicklung des Tourismus begann auch das Leben der Einheimischen grundlegend zu verändern – sie bauten Restaurants, Wanderwege und Verkaufsstände oder verdingten sich als Wanderführer. Bis 1918 war nämlich der Zutritt zu dem früher nur mühsam passierbaren Gelände, in dem man sich schwer orientieren konnte, ohne einen einheimischen Wanderführer verboten. Mit dem Aufschwung des Tourismus in diesem Gebiet begann man, den einzelnen Felsen prägnante Namen zu geben – Doktor, Bürgermeister, Mumie, Schildkröte, Enthaupteter Major und viele andere.
Kein Wunder, dass diese Felsenstadt auch Filmemacher anzieht – so wurde hier beispielsweise der Monumentalfilm „Die Chroniken von Narnia“ gedreht.
Teilnehmer: 19 Mitglieder
Wanderstrecke: 6 km
Wetter: sonnig, 26 Grad
Wandergruß: Berge (Steine) sind stille Meister und machen schweigsame Schüler
(Johann Wolfgang von Goethe 1749 – 1832)
Bilder: Irmhild Füllenbach